Kirchgeschichte

Wissenswertes von der ersten Erwähnung einer Kirche in Spitzkunnersdorf bis in unsere Tage

 

Die Nikolaikirche zu Spitzkunnersdorf ist ein barocker Sakralbau, welcher dem heiligen Nikolaus am 18. November 1716 geweiht wurde.

Nachweislich ist es das dritte Gotteshaus an gleicher Stelle.

Bereits 1372 ist bei der Wiederbesetzung des Pfarramtes erstmals eine Nikolaikirche in Spitzkunnersdorf erwähnt. Ihr folgte um das Jahr 1501 ein Neubau. Dieser habe über 200 Jahre bestanden, wie beim Bau der jetzigen Kirche vermerkt wurde. Am Altar derselben habe zweimal die Jahreszahl 1501 gestanden. Bereits vor der Reformation und bis zum Jahre 1576 gehörte die Leutersdorfer Kirche als Filialkirche zur Spitzkunnersdorfer Kirche. Der Bau der dritten Kirche entsprang einem lang gehegten Wunsch des damaligen Lehnsherren Otto Ludwig von Kanitz.

Am 17. April 1712 wurde der letzte Gottesdienst in der alten Kirche gehalten, deren Abbruch schon seit dem 8. April des Jahres im Gange war. Ein Interimsbau wurde am Tage des letzten Gottesdienstes der alten Kirche ein Opfer eines Sturmes, so dass die Gottesdienste bis zur Wiederherrichtung im Herrenhause abgehalten wurden.

Am 9. Mai des Jahres 1712 wurde die feierliche Grundsteinlegung für die heutige Kirche vollzogen. Der Grundstein befindet sich “ an der oberen Ecke gegen die Landstraße zu “. Der Turm der vorherigen Kirche blieb vorerst stehen. Dessen unterer Teil wurde in den neuen Kirchbau einbezogen. Es sollte aber 8 Jahre dauern, bis der jetzige Turm vollendet wurde. Mit einem 2. Weiheakt feierte man am 17. Oktober 1724 das Aufsetzen der Turmspitze. Endgültig vollendet wurde der Kirchenbau mit dem Abputzen von Turm, Kirchenschiff und Ringmauer im Jahre 1725. Otto Ludwig von Kanitz konnte dies leider nicht mehr miterleben. Er folgte seiner Gemahlin Victoria Tugendreich, geb. von Kyaw, welche am 27. Mai 1717 verstarb, am 8. Februar 1724.

Im Laufe der Jahre wurde die Werterhaltung nie vergessen. Dies war möglich durch sich immer wiederholende Zuwendungen von Seiten der Gemeinde, sowie der Patronatsherrschaften. So mehrmalige Reparaturarbeiten am Turm, welche durch Turmknopfurkunden von 1768, 1801, 1830, 1861 und 1896 belegt sind. Im Jahre 1868 und 1884 wurde das Kirchendach umgedeckt und eine gründliche Erneuerung von Turmdach und Holzwerk vorgenommen. Eine umfassende Erneuerung des Kircheninneren erfolgte 1890. Dabei wurde auch der Zugang  zu den Emporen von innen in die neu errichteten Treppenhäuser am Westgiebel verlegt. Schon 1910 verfügte die Kirche über eine elektrische Beleuchtung. Als durch fortschreitende Dachschäden auch innen zunehmend Wasser - und Frostschäden auftraten, wurde 1923 das Kirchendach vollkommen neu eingedeckt. In jüngerer Zeit ist die Innenausmalung 1966 und die komplette Außensanierung einschließlich Turm 1985 zu nennen.

Im Jahre 2006 konnte durch große Spendenbereitschaft die Sanierung von Dachstuhl und Dach erfolgen. Im Nachgang erhielt die Fassade einen neuen Anstrich. Zur Unterstützung der Finanzierung gründete sich 2003 der „Verein Nicolai-Kirche Spitzkunnersdorf e.V.“. Ihm ist es zu verdanken, dass ab September 2010 die Orgel, das Kircheninnere sowie die gesamte Ausstattung restauriert wurde.

Fenster und Portale der Kirche sind 2013erneuert bzw. instand gesetzt worden. Pünktlich zum Kirchweihfest 2013 wurde eine sparsame Sitzpolsterheizung fertiggestellt. Gleichzeitig damit wurde auch eine Raumklimatisierung eingebaut.