Gottesdienste/ Veranstaltungen

Die Probezeit ist zu Ende - Sonntag wird Pfarrer Robert Mahling ins Amt eingeführt. Wie lange er bei der Gemeinde bleibt, hängt nicht nur von ihm ab.

Im Sommer erwarten die Mahlings ihr drittes Kind. Ein Beweis dafür, dass sich Pfarrer Robert Mahling und seine Frau Lubina in Spitzkunnersdorf ausgesprochen wohlfühlen. „Es macht Freude, hier zu leben und zu arbeiten“, sagt der 36-Jährige. Und so überrascht es nicht, dass Robert Mahling noch eine Weile in Spitzkunnersdorf Pfarrer bleiben möchte. Seine dreijährige Probezeit endete im Herbst 2011. Er bewarb sich danach auf die zweite Pfarrstelle der Schwesterkirchgemeinden Spitzkunnersdorf, Leutersdorf und Seifhennersdorf, die ihm mit der Ordination 2008 bereits zur selbstständigen Verwaltung übertragen worden war. Nachdem die Kirchvorstände seine Bewerbung wohlwollend befürworteten, erfolgt nun an diesem Sonntag die Amtseinführung durch Superintendent Günther Rudolph. Dies geschieht im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Nikolaikirche Spitzkunnersdorf.

Gemeinde ist sehr lebendig

Die Kirchgemeinde machte dem gebürtigen Chemnitzer die Entscheidung, zu bleiben, leicht. Sie sei sehr lebendig und engagiert, lobt der Pfarrer. Und die Mitglieder haben viele Ideen. Einige davon konnten in den zurückliegenden drei Jahren bereits umgesetzt werden. So gibt es beispielsweise wieder eine gut funktionierende Junge Gemeinde. Als Robert Mahling 2008 seinen Dienst antrat, waren es nur einzelne junge Leute, die sich aktiv ins Gemeindeleben einbrachten. Heute zählt die Junge Gemeinde 20 Mitglieder.

Seit vorigem Jahr findet auch fast jeden Sonntag ein Kindergottesdienst statt. „Dies geht nur mit ehrenamtlichen Helfern“, sagt der Spitzkunnersdorfer Pfarrer. Für eine so kleine Kirchgemeinde sei dies eine große Leistung. Die nächste Neuerung steht bereits ins Haus: Ab 2013 soll in Spitzkunnersdorf regelmäßig das Abendmahl mit Kindern gefeiert werden. Und auch der Leutersdorfer Kirchvorstand wird über die Einführung noch beschließen. Bisher ist die Abendmahl-Feier an die Konfirmation gebunden. Dass es aber notwendig ist, auch Kinder schon einzubinden, hat Robert Mahling erst jüngst erlebt. Bei einer Kirchenführung mit Schülern der dritten Klasse offenbarte sich, dass nur ein Kind vorher schon einmal in der Kirche war.

In den Gotteshäusern sind einige Bauvorhaben vollendet worden. Und es stehen schon wieder Gerüste. Hochaltar, Herrschaftsloge und Kanzel werden in der Spitzkunnersdorfer Kirche restauriert. Im Herbst will die Gemeinde die Fertigstellung feiern, kündigt der Pfarrer an. Die Leutersdorfer Kirche steht da in nichts nach. Hier konnte im Vorjahr der erste Leuchter mit Hilfe einer Spende erneuert werden. Dieses Jahr sollen zwei weitere Leuchter restauriert werden, sie befinden sich derzeit in der Glaswerkstatt. „Es wäre nicht schlimm, wenn sich deren Fertigstellung etwas verzögert“, sagt Pfarrer Mahling. Denn für die Kirche wurde jetzt auch ein Bauantrag zur Sanierung der Außenhülle und der Erneuerung der Fenster gestellt. Die restaurierten Leuchter müssten während der Bauarbeiten eh wieder abgenommen werden. Diese Projekte will er gern noch mit zu Ende begleiten.

Wie lange Robert Mahling in Spitzkunnersdorf bleibt, ist nicht allein seine Entscheidung. Nach zehn Jahren haben auch die Kirchgemeinde und der Superintendent das Recht, einen Wechsel zu fordern. Und Kirchenreformen könnten ebenfalls zu Veränderungen führen. Die nächste steht 2013 an. Dann schließen sich die Schwesterkirchgemeinden Seifhennersdorf, Spitzkunnersdorf und Leutersdorf zu einer Kirchgemeinde zusammen. Die drei Kirchvorstände haben dem Schritt zugestimmt. Die zweite Pfarrstelle wird damit zwar nicht wegfallen, aber langfristig besteht diese Möglichkeit durchaus.

Der Festgottesdienst zur Amtseinführung von Pfarrer Robert Mahling am Sonntag in der Nikolaikirche Spitzkunnersdorf beginnt um 9.30 Uhr.

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Robert Mahling will noch eine Weile Pfarrer in Spitzkunnersdorf bleiben. Die Mitglieder der Kirchgemeinde haben nichts dagegen, haben sie zusammen doch einiges erreicht.Foto: Rafael Sampedro

Zur Person

Robert Mahling wurde 1975 in Chemnitz geboren.

Er studierte nach dem Abitur an der Theologischen Fakultät der Uni Leipzig sowie jeweils ein Jahr in Berlin und Basel.

Nach dem Studium arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Religionspädagogik der Uni Jena.

2006 fing er als Vikar in Burgstädt bei Chemnitz an.

Von 2008 bis jetzt war er Pfarrer zur Anstellung in Spitzkunnersdorf, Leutersdorf und Seifhennersdorf.

Sein Vater stammt aus der Görlitzer Ecke, ein Teil der Familie lebt noch hier.

Seine Frau, Lubina Mahling, stammt aus Bautzen. Sie ist Sorbin. Die Mahlings haben im Juli 2008 geheiratet.

Donnerstag, 10. Mai 2012
(Sächsische Zeitung)
Von Jan Lange